Abdichtung Produktmängel Materialalterung Lebenserwartung
|
||||||
VORBEMERKUNGEN DES SACHVERSTÄNDIGEN DREFAHL Bei der Bewertung der Restlebenserwartung von Dachabdichtungen bei zum Verkauf stehender Immobilien, wurden Kunststoffabdichtungen im Bestand untersucht, bei denen nach über 20 Jahren Liegezeit die Restlebenserwartung auf > 10-20 Jahre geschätzt wurde. Bei langzeitstabilen Kunststoffbahnen, die wirksam geschützt unter begrünten Schutzaufbauten verlegt wurden, kann sogar von einer Restlebenserwartung von mehreren Jahrzehnten, möglicherweise bis zur Bauwerksnutzungsdauer ausgegangen werden. Bezüglich der Langzeittauglichkeit ist nach Auswertung der Begutachtungen der letzten 25 Jahre eine erhebliche Dominanz der Kunststoff-Dachbahnen gegenüber den organisch basierten bituminösen Dichtstoffen erkennbar. |
||||||
Logistikzentrum Berlin: Nach 20 Jahren Liegezeit Restlebenserwartung 10-20 Jahre Passiv-Solar-Haus Johannesberg: Nach 35 Jahren Liegezeit Abdichtung nahe Neuzustand |
||||||
Teil 1 - MEHRLAGIGE BITUMENDACHABDICHTUNGEN: PRODUKTMÄNGEL UND MATERIALALTERUNG Wikipedia: Bitumen nach DIN 55946, DIN EN 12597, ist die Bezeichnung für die bei der Aufbereitung von Erdölen gewonnenen, dunkelfarbigen, halbfesten bis springharten, schmelzbaren, hochmolekularen Kohlenwasserstoff-Gemische und die in Schwefelkohlenstoff löslichen Anteile der natürlichen Asphalte … Anm. SV: Die Rohstoffe von Bitumendachbahnen basieren auf einem aus der Erdölraffinerie verbleibenden Restprodukt, das durch die Zugabe von Additiven und Weichmachern auf eine Verarbeitbarkeit eingestellt wird. Die Dichtverschweißung der organischen und thermoplastischen Bahn erfolgt in der Regel mittels Gasflämmer. |
||||||
Bitumenbahnen: Untersuchung von Produktmängeln Blasen-Pockenbildung |
||||||
Neuschäden Bitumenbahnen: Ursachenanalyse Blasen-Pockenbildung |
||||||
Alterungsschäden Bitumenbahnen: Ursachenanalyse Abrutschende Deckschichten |
||||||
Alterungsschäden: Feuchteinschlüsse verursachen Blasenbildung und zunehmende Sprödbruchrisse. Btumentypischer Elastizitätsverlust verstärkt Sprödbruchrisse |
||||||
Sanierung Werkhallen: Neuzeitliche kunststoff-modifizierte Bitumendachbahnen Nahtöffnung durch Materialschrumpfung |
||||||
Neuschäden an Werkhallen: Untersuchung Nahtprobleme und Schrumpfung der Dachbahn Ablösung von Dichtschichten bei neuzeitlichen kunststoff-modifizierten Bitumendachbahnen |
||||||
Teil 2 - MEHRLAGIGE BITUMENABDICHTUNGEN SELBSTKLEBENDER DÜNNSCHICHT-UNTERLAGSBAHNEN Ende der 90er Jahre wurden Bitumen-Unterlagsbahnen produziert, bei denen die schweißfähigen Bitumendeckschichten über / unter der Gewebeeinlage verdünnt wurden. Wies die klassische normativ geregelte Unterlagsbahn seit jeher eine Mindestdicke von =/ 4,0 mm auf, so wurden diese um 1,0-1,5 mm abgemagert. Laut Industrie soll im Ausgleich dafür höherwertigerer Bitumen verwendet werden. Anm. des SV: In der Baupraxis erwiesen sich diese von der Industrie als Dichtbahn, Flämmschutzlage, Trenn-Schutzbahn, windsogsichernde Unterlagsbahn gepriesene extrem dünnschichtige Allzweckbahnen (Vergleich „Eierlegende Wollmilchsau“ naheliegend) für die Herstellung zuverlässig dichter Anschlüsse als nicht praxistauglich. Die abgemagerten marginalen Bitumendeckschichten sind nicht ausreichend wärmestandfest und fehlerverzeihend bei einer Dichtverschweißung mit dem Gasflämmer. Auf dem Dach führt dies zu kuriosen Improvisationen. Da Durchdringungen und Anschlüsse nicht mehr zuverlässig dicht herstellbar sind, verzichten die Dachdecker oft gänzlich auf die regelgerechte Hochführung der mehrlagigen Bitumenabdichtung und pinseln Flüssigkunststoff auf die Hartsteinsplitt-Deckschicht von Bitumenbahnen (siehe Teil 5). |
||||||
Neuschäden an Motorrad-Werkhalle: Beim Aufschweißen der Oberlagsbahn schmolz die Dünnschichtunterlagsbahn bis auf die Gewebeeinlage ab. |
||||||
Neuschäden T-Mobile Zentrale: Abschmelzung der Bitumendeckschicht der Dünnschicht Unterlagsbahn durch das Aufschweißen der Oberlagsbahn |
||||||
Neuschäden Schulgebäude: Durchdringungen sind mit Dünnschichtunterlagsbahnen nicht nicht fachgerecht eindichtbar. Unzulässig improvisiert wurde mit Kunststoffspachtelmasse |
||||||
Neuschäden Wohnhaus: Durchdringungen sind mit Dünnschichtunterlagsbahnen nicht fachgerecht eindichtbar. Unzulässig improvisiert wurde mit Kunststoffspachtelmasse |
||||||
Dickenvergleich Dünnschichtunterlagsbahn: Eingeschränkt praxistauglich aufgrund mangelhafter Wärmestandfestigkeit der extrem dünnen Bitumendeckschichten. Keine zuverlässigen Dichtverschweißungen von Durchdringungen und Anschlüssen |
||||||
Teil 3 - Kunststoff-Dachbahnen Wikipedia: Merkmale von Kunststoffen sind ihre technischen Eigenschaften, wie Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur-, Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit, die sich durch die Wahl der Makromoleküle, Herstellungsverfahren und in der Regel durch Beimischung von Additiven in weiten Grenzen variieren lassen. Kunststoffe werden bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften in drei großen Gruppen unterteilt: Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere. Anm. des SV: Die Zahl der Begutachtungen von Großdachflächen mit Kunststoffbahnen ist vergleichsweise gering. Im Wesentlichen beschränken sich diese auf die Überprüfung von leckagenauffälligen Dichtnähten und Anschlüssen, insbesondere bei nachträglichen Installationen auf dem Dach. Einen erheblichen Umfang haben Begutachtungen / Bewertungen von Dächern im Bestand vor einer anstehenden Eigentumsübertragung, sowie zwecks Untersuchung von lebensverlängernden Maßnahmen von Kunststoff-Altabdichtungen aus Gründen der Etat-Streckung vor einer kompletten Dachsanierung. Hinweis aus der Praxis: Feuchteinschlüsse und somit die Lokalisierung von Ursachen für Dachleckagen sind bei einlagigen Kunststoffbahn-Flächenabdichtungen durch den Fachmann vergleichsweise gering aufwändig aufspürbar |
||||||
Untersuchung von Dichtnahtproblemen beim nachträglichen Einbau von PV- Stützkonsolen |
||||||
Logistikzentrum Berlin: Nach 20 Jahren Liegezeit Restlebenserwartung 10-20 Jahre. Thermoplastische Kunststoffbahn ohne nennenswerte Materialschrumpfung |
||||||
Werkhallen ca. 20 Jahre: Untersuchung lebensverlängernder Reparaturmöglichkeiten |
||||||
Versuchsanordnungen zur Materialalterung und Untersuchung der Möglichkeiten von Reparaturen. Untersuchung an 22 Jahre alter Abdichtung auf Materialspannung durch Schrumpfung |
||||||
Örtliche Untersuchungen von Kunststoff-Dachabdichtungen (optisch, mechanisch, digital) |
||||||
Teil 4 - FLÄCHENHAFTE FLÜSSIGKUNSTSTOFF-DACHBESCHICHTUNGEN Wikipedia: Flüssigkunststoff wird meistens als mehrkomponentige Flüssigkeit geliefert und härtet erst nach der Mischung aus. Anmerkung des SV.: Bei dem flächenhaften Auftrag werden die Komponenten zuvor gemischt und mittels Sprühlanze aufgetragen. Die Anforderungen an die klimatischen Umgebungsbedingungen (Wind, Temperatur, Regen, Untergrundfeuchte) sind sehr hoch. Empfohlen wird der Auftrag unter einer Überdachung. Der Auftrag kann nur durch speziell geschulte Verleger erfolgen. Die Materialdicken sind in jedem Abdichtungsabschnitt mehrfach streng zu überwachen und schriftlich zu protokollieren. |
||||||
Terrassenbeschichtungen: Besplittete Beschichtung löst sich vom Untergrund Reparaturversuch an undichter Terrasse: Transparente Kunststoffbeschichtung ist wasserunterläufig |
||||||
Flüssigkunststoffbeschichtung auf Grossdachflächen: Struktur-Aufbrüche und Risse |
||||||
Flüssigkunststoffbeschichtung auf Grossdachflächen: Struktur-Aufbrüche und Risse |
||||||
Flüssigkunststoffbeschichtung auf Grossdachflächen: Struktur-Aufbrüche und Risse |
||||||
Flüssigkunststoffbeschichtung auf Grossdachflächen: Struktur-Aufbrüche und Risse Kunststoffbeschichtungen von Wellplatten |
||||||
Sanierung von harten Dacheindeckung mit Kunststoffbeschichtung |
||||||
Teil 5 - ANSCHLÜSSE AN DURCHDRINGUNGEN REPARATUREN MIT FLÜSSIGKUNSTSTOFFEN Anm. des SV: Dichtanschlüsse an Durchdringungen und Reparaturen müssen materialanalog (u.U. mehrlagig) der Flächenabdichtung hochgeführt werden. Vermutlich aufgrund der Unzuverlässigkeit der populär gewordenen extrem dünnschichtigen Unterlagsbahnen als 1. Abdichtungslage, entstand die Idee, auf eine regelgerechte Eindichtung von Rohrdurchdringungen ganz zu verzichten und die Anschlüsse mittels Pinsel / Quaste mit Flüssigkunststoff zu beschichten. Die Praxiserfahrung zeigt, dass derartige Kompromissanschlüsse im Dichtstoffmix im wasserbeanspruchten Bereich nicht dauerhaft dicht sind. Liegen zudem trennende und wasserleitende Splittschichten zwischen einer Bitumen-Oberlagsbahn und der aufgepinselten Flüssigbeschichtung, ist selbst der mechanische Haftungsverbund zwischen den Dichtstoffen gefährdet. |
||||||
Kompromissanschluss an Türsockel Flüssigunststoffbeschichtung reisst über Bitumenbahnen |
||||||
Trennende und wasserleitende Splittschichten leiten Sickerwasser in das Gebäude |
||||||
Ablösende Flüssigunststoffbeschichtung Abriss der Flüssigkunststoff-Rohrabdichtung |
||||||
Ablösende Kunststoffbeschichtung Abriss der Flüssigkunststoff-Rohrabdichtung |
||||||
Reparaturversuche Nicht regelgerechte Fußpunkteindichtung eines Lüfterrohres |
||||||
Reparaturversuche mit Kunststoffbeschichtungen auf Alt-Kunststoffbahnen |
||||||
Ablösende Kunststoffbeschichtung |
||||||
Ablösende Kunststoffbeschichtung Flüssigunststoffbeschichtung reisst über Bitumenbahnen |
||||||